Erster Kontakt – Berührung des Halbschattens
(siehe Abbildung 1)
Die Mondfinsternis beginnt eigentlich mit der ersten Berührung des Mondes mit dem Halbschatten der Erde. (Erster Kontakt) Als Beobachter auf der Erde kann man zu diesem Zeitpunkt noch keine Verdunkelung am östlichen Rand des Mondes erkennen.
Interessant ist die Feststellung, dass der Kernschatten der Erde hierbei ca. 2.5 mal größer ist als der Vollmond. Fortan taucht der Mond nun pro Sekunde ca. 1 Kilometer tiefer in den Halbschatten der Erde ein. Nach ca. 45 Minuten kann man bald schon eine Verdunkelung von West nach Ost erkennen.
Sobald der Mond vollständig in den Halbschatten eingedrungen ist – der Ring des Halbschattens der Erde ist etwa so groß wie der Mond – bekommt er eine deutliche bräunliche bis rot-bräunliche Färbung. Nach ein paar Minuten ist der Mond bereit, den weiter wandernden Kernschatten der Erde zu berühren.
Abbildung 1
Zweiter Kontakt – Eintritt in den Kernschatten – Der Drache verschlingt den Mond
(siehe Abbildung 2)
Der Mond hat nun den Kernschatten der Erde berührt. Diese Situation wird als zweiter Kontakt bezeichnet. Auf der Erde erkennt man nun am Mond eine deutlich markierte Abschnittsgrenze von Licht und Schatten.
Einige Krater auf der Mondoberfläche erleben nun eine totale Sonnenfinsternis, da nun die Erde zwischen Sonne und Mond getreten ist und der Kernschatten der Erde auf die Mondoberfläche fällt.
Jetzt spricht man von einer partiellen bzw. teilweisen Mondfinsternis. Die verdunkelte Seite des Mondes schimmert nun in einer kupferroten Farbe dem Betrachter auf der Erde entgegen. Da die Helligkeit des Vollmondes abnimmt, können schon einige Sterne in der Nähe des Mondes sichtbar werden. Der Kernschatten der Erde wandert unausweichlich weiter und geht der Totalität entgegen.
Abbildung 2
Dritter Kontakt – Eintritt in den vollständigen Kernschatten
(siehe Abbildung 3)
Die Totalität der Finsternis auf dem Mond hat nun begonnen. Man spricht von dem dritten Kontakt. Der Mond ist also vollständig in den Kernschatten eingedrungen. Alle Gebiete der zur Erde gewandten Mondoberfläche leuchten nun kupferrot. Am Höhepunkt der Totalität beginnt das Licht des Mondes in ein schwaches Dunkelrot überzugehen und alsdann in einem matten bräunlich-grauen Farbton auszuharren.
Doch warum sehen wir keine vollständige Verdunkelung des Mondes?
Die Erdatmosphäre streut abgelenkte Lichtstrahlen der Sonne in den Kernschatten, so bleibt der Mond auch bei der größten Verdunkelung noch sichtbar. Kurzwelliges blaues und grünes Licht wird durch Wasserdampf und Staubteilchen in der Erdatmosphäre herausgefiltert, ähnlich wie bei einem Sonnenunter- bzw. aufgang.
Dies erklärt auch die kupferrote Farbe des Mondes bei einer Mondfinsternis. Die totale Verfinsterung des Mondes kann mehr als 105 Minuten dauern. Nach ca. 1 Stunde wird der Mond den Kernschatten gänzlich verlassen und beendet somit mit dem 3. Kontakt die totale Mondfinsternis.
Abbildung 3
Vierter Kontakt – Ende der totalen Phase
(siehe Abbildung 4)
Der Mond berührt jetzt wieder den Halbschatten der Erde. Die totale Phase der Mondfinsternis ist vorüber und der Kernschatten der Erde wandert unablässig über die unzähligen Krater des Mondes.
Scharfe Konturen von Licht und Schatten sind wieder auf den Trabanten der Erde auszumachen. Der 4. Kontakt endet mit dem vollständigen Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde.
Abbildung 4
Fünfter Kontakt – Austritt aus dem Kernschatten
(siehe Abbildung 5)
Der Mond hat nun den Kernschatten verlassen. Der fünfte Kontakt beginnt mit dem Eintritt des Mondes in den Halbschatten. Als Beobachter auf der Erde, kann man keine Verdunkelung des Mondes mehr erkennen. Die übliche Helligkeit des Mondes kehrt wieder zurück und die Sterne, die man in der Verdunkelungsphase des Mondes noch erkennen konnte, verblassen wieder und werden für das bloße Auge unsichtbar.
Mit dem 6. Kontakt endet die partielle Mondfinsternis.
Nach ca. 60 Minuten endet die Mondfinsternis mit dem Austritt des Mondes aus dem Halbschatten der Erde. Eine Mondfinsternis kann insgesamt 5 bis 6 Stunden dauern.
Abbildung 5
Sechster Kontakt – Austritt aus dem Halbschatten
(siehe Abbildung 6)
Der Mond tritt nun endgültig aus dem Halbschatten der Erde. „Der Drache, der den Mond in der totalen Phase verschlungen hat, gibt den Mond wieder frei.
Hier gilt die Regel: Die Mondfinsternis ist vorbei mit dem vollständigen Austritt des Mondes aus dem Halbschatten der Erde.
Abbildung 6
Video zum Ablauf einer Mondfinsternis
Fragen & Antworten
Die nächste partielle Mondfinsternis welche in Europa zu sehen ist, ist am 5. Jun. 2020 gegen 19:55 Uhr
Bei einer totalen verschwindet der Mond für kurze Zeit komplett. Bei einer partiellen ist er noch zum Teil zu sehen.
Den genauen Ablauf, Schritt für Schritt, kann man sich hier anschauen. Dort sind die einzelnen Phasen, vom Beginn bis zum Ende, genau beschrieben.
Ich habe von einer Freunding diesen Link erhalten und ihn mit großem Interesse gelesen. Die Erklärung ist sehr anschaulich und ich habe das Gefühl mittendrin zu sein in einer für alle Menschen spannenden Zeit. Das Gefühl der Einheit wird immer intensiver.
Danke für diese fundierten und mit großer Liebe erstellten Informationen.
Herzlichst
Erna Krüger